Die flinken kleinen, silbrig schimmernden Krabbeltiere mit den langen Fühlern hat wohl jeder schon gesehen. Silberfische im eigenen Schlafzimmer möchte man jedoch lieber heute als morgen loswerden, auch wenn sie weder gefährlich sind noch großen Schaden anrichten. Wir verraten Ihnen, wie Sie Silberfischchen im Schlafzimmer effektiv bekämpfen und woher Silberfische überhaupt kommen.

Silberfische im Schlafzimmer

Im Schlafzimmer suchen wir Ruhe, Erholung und Entspannung. Nichts soll unseren Schlaf und unser Wohlbefinden stören. Insekten, die emsig auf dem Boden oder gar unter der Matratze umherkrabbeln, passen so gar nicht in unsere Vorstellung eines schönen Schlafzimmers. Und doch tauchen die flinken, flügellosen Insekten genau hier sehr gern auf. Neben Badezimmer, Vorratskammer und Waschküche sind Silberfische im Schlafzimmer sehr häufige (wenn auch unerwünschte) Gäste. Warum Silberfische so gern ins Schlafzimmer kommen, wie Sie einem Befall vorbeugen und warum Sie sich sogar freuen können, wenn Sie Silberfische im Bett entdecken, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

Was sind Silberfische und wie erkennt man sie?

Die stromlinienförmigen, gepanzerten Insekten sehen urtümlich aus - und sie sind es auch. Silberfische - oder Lepisma saccharina - gibt es schon seit Jahrmillionen. Sie zählen gemeinsam mit ihren Verwandten, den Papierfischchen und Geisterfischchen, zur Gattung der Zygentoma und damit zu den ältesten Insektenarten auf unserem Planeten. Die flügellosen Tierchen sind silbergrau bis schwarzbraun und werden bis zu einem Zentimeter lang - plus die langen, antennenartigen Fühler sowie die drei Fäden an ihrem Schwanzende. Durch diese sowie ihre perlmuttfarbenen Schuppen sind Silberfischchen recht einfach zu erkennen.

Info: Anders als Bettwanzen, Flöhe oder Hausstaubmilben sind Silberfischchen für den Menschen vollkommen ungefährlich; sie saugen weder unser Blut noch lösen sie selbst oder ihre Hinterlassenschaften Allergien aus. Auch Krankheiten werden von Silberfischen nicht übertragen.

Wo sich die Silberfischchen herumgetrieben haben, bevor wir Menschen die Erde besiedelt haben, ist ungewiss. Heute trifft man die schlanken Urinsekten fast ausschließlich in menschlichen Behausungen an - hier finden sie die besten Lebensbedingungen vor.

Warum kommen Silberfische ins Schlafzimmer?

Am wohlsten fühlen sich Silberfische bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit: Mehr als 80 Prozent sind ideal. Solche Bedingungen finden sie in Mitteleuropa am ehesten in gut gedämmten Neubauten. Am kuscheligsten sind schlecht belüftete Räume, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und die viele dunkle Ritzen haben, in denen sie sich tagsüber verstecken können. Wenn Ihnen bei dieser Beschreibung Schlafzimmer und Badezimmer einfallen, haben Sie ins Schwarze getroffen. Was im Badezimmer durch Duschen und Baden geschieht, dafür sorgt im Schlafzimmer nächtliches Schwitzen.

Dazu kommen die bevorzugten Nahrungsmittel von Silberfischchen: Sie fressen am liebsten Zucker, wie ihr lateinischer Name Lepisma saccharina (“Zuckergast”) verrät. Neben Zucker und zuckerhaltiger Stärke lieben sie aber auch organische Substanzen wie Hautschuppen und Haare, Hausstaubmilben sowie Schimmel. Daher findet man Silberfischchen sehr häufig in Küche und Vorratskammer oder unter der Tapete: Dort zieht sie der stärkehaltige Tapetenkleister an. Auch gestärkte Textilien und Stoffe aus pflanzlichen Naturfasern munden den Silberfischchen. Hautschuppen und andere organische Abfälle schließlich gibt es am ehesten dort, wo wir Menschen uns lange aufhalten: im Bett. Zusammengefasst, ist das Schlafzimmer schlichtweg der ideale Lebensraum für Silberfischchen. Wer die Lebensbedingungen von Silberfischen kennt, kann aber einem Befall gezielt vorbeugen oder sie schnell wieder loswerden.

Silberfische im Bett oder Bettkasten

Silberfische mögen es warm, feucht und dunkel. Die Bedingungen eines optimalen Lebensraums erfüllen Betten und Bettkästen auf ideale Weise: Das Bettzeug voller Hautschuppen und Milben lagert hier ungelüftet und dunkel, es ist warm und relativ feucht - vor allem, wenn Sie Ihre Bettwaren nicht ausreichend lüften.

Das Bett bzw. die Matratze ist denn auch ein bevorzugter Ort für die Eiablage der Silberfischchen. Während sie sich tagsüber in dunklen Ritzen verstecken und die trockenere Atmosphäre vermeiden, kommen die Urinsekten nachts aus ihren Verstecken, paaren sich und legen pro Gelege etwa 70 bis 100 Eier. Dafür müssen die äußeren Bedingungen perfekt passen. Ist es zu kalt oder zu trocken, warten die Silberfischchen lieber mit der Fortpflanzung. Sie können mehrere Monate lang ohne Nahrung ausharren. Haben Sie Silberfischchen oder ihre Eier auf Ihrer Matratze oder im Bettkasten entdeckt, ist das kein Grund zur Panik. Reinigen Sie die Matratze und lüften Sie von nun an Schlafzimmer, Bettwaren und das Bett täglich möglichst gründlich, um die Bedingungen für eine neue Besiedlung ungemütlich zu machen.

Silberfische in anderen Räumen der Wohnung

Je kälter und ungemütlicher es draußen wird, desto mehr Mühe geben sich Silberfischchen, in unsere warmen Häuser zu gelangen. Das fällt den stromlinienförmigen Insekten nicht schwer: Die kleinste Ritze oder Spalte genügt ihnen, um in die Wohnungen zu gelangen. Je wärmer und feuchter es in einem Raum ist und je mehr Nahrung sie dort vorfinden, desto besser. Von Küche und Bad gelangen die Silberfischchen im Schutz der Dunkelheit problemlos ins Schlafzimmer. So gut können Sie Türen und Fenster schlichtweg nicht abdichten. Silberfische finden sich in fast jedem Raum, der warm, dunkel und feucht ist.

Neben Ritzen und Spalten im Mauerwerk gelangen die flinken Insekten auch oft über Wasserrohre und Leitungen von Raum zu Raum und von Haus zu Haus. Manchmal bringt man sie auch versehentlich in Verpackungen aus Garten- und Supermärkten mit in die Wohnung. Bei massenhaftem Befall können Silberfische im Haushalt durchaus Schaden anrichten: Sie fressen dann Löcher in Zucker- oder Mehltüten, können Bücher und Papiere beschädigen oder Textilien zernagen.

Sind Silberfische im Bett gefährlich?

Natürlich ist es nicht angenehm, sein Bett mit krabbelnden Insekten zu teilen - auch wenn diese weder beißen noch stechen und sehr scheu sind. Da Silberfische für den Menschen keine Gefahr darstellen und auch nicht parasitisch von ihm leben, rechnet man sie nicht zu den Schädlingen. Sie gelten allenfalls als Materialschädling und werden bekämpft, um die Hygiene im Haus zu erhalten. Man kann also zusammenfassen: Silberfische im Bett sind weder ungesund noch gefährlich. Sogar das Gegenteil ist der Fall, wie wir gleich erläutern werden.

Silberfische als Warnsignal für Allergiker*innen

Wenn Sie Silberfische im Schlafzimmer oder gar in Ihrem Bett haben, kann das sogar ein echter Vorteil für Sie sein, und zwar aus zwei Gründen:

  • Vorteil 1: Silberfische ernähren sich von Hausstaubmilben und reduzieren die Zahl dieser Spinnentierchen deutlich. Gleichzeitig mögen sie menschliche Hautschuppen und fressen damit den Milben die Nahrung weg. Für Hausstaub-Allergiker*innen ist das eine doppelte Erleichterung!

  • Vorteil 2: Silberfischchen ernähren sich auch gern von Schimmel und sind daher eine Art Frühwarnsystem: Tauchen die Tierchen massenhaft in Ihrer Wohnung auf, sollten Sie aufmerksam nach Spuren von Schimmel Ausschau halten. Dieser bildet sich oft unerkannt in dunklen Ritzen und wird viel zu spät entdeckt - die Silberfische warnen Sie rechtzeitig. Da Schimmel sehr häufig zu Allergien und Atemwegserkrankungen führt und besonders für Kinder und alte Menschen stark gesundheitsschädigend ist, lässt sich der Dienst der Silberfische gar nicht hoch genug schätzen.

Silberfische im Schlafzimmer loswerden

Silberfische im Schlafzimmer sind also weder für Ihre Gesundheit noch für Ihr Leben eine Gefahr. Im Gegenteil, sie sind für Hausstaub-Allergiker*innen oder Menschen mit eingeschränktem Immunsystem unter Umständen sogar ein wertvolles Frühwarnsystem und helfen beim Beseitigen von Allergenen. Trotzdem möchten die allermeisten Menschen ihr Bett nicht mit einer Vielzahl winziger Insekten teilen. Entdeckt man Silberfische im Schlafzimmer, will man die Tierchen so schnell wie möglich loswerden. Dafür gibt es zum Glück eine Menge einfach anzuwendender Hausmittel und Tricks, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten.

Silberfisch Nest finden

Um Silberfische im Schlafzimmer loszuwerden, muss man zunächst herausfinden, wo sie herkommen und wie sie ins Haus bzw. ins Zimmer gelangt sind. Da es sich die Tierchen aber sehr schnell gemütlich machen, ist das Versperren der Zugangswege - also Ritzen, Spalten usw. - nur eine Seite der Medaille (und gerade in Altbauten eine sehr mühsame Arbeit, die selten von komplettem Erfolg gekrönt wird). Wichtig bei einem starken Befall ist es, das Nest der Silberfische zu finden und auszuräumen. Wie findet man nun das Nest oder den Ort, an dem sich die Silberfische verstecken? Wer ihre Lebensgewohnheiten kennt, der hat schnell Erfolg. Die Tierchen sind nachtaktiv und sehr lichtscheu. Oft stößt man durch Zufall auf Silberfische im Schlafzimmer, die beim Schein einer Lampe oder beim Anheben der Matratze flink zurück in ihre Verstecke wuseln. Diese weisen normalerweise genau die Kriterien auf, die Silberfische mögen: Sie sind warm, feucht und dunkel und bieten genügend Nahrung in Form von Zucker und Stärke oder organischen Abfällen.

Hier verstecken sich Silberfische am liebsten:

  • unter Möbeln
  • in Fugen und Ritzen (Mauern, Parkett, Zierleisten)
  • hinter losen Tapeten
  • im Bad
  • in der Küche unter Küchenmöbeln, in der Nähe der Spüle, unter dem Kühlschrank
  • in der Speisekammer
  • in beheizten Toilettenräumen
  • in der Waschküche
  • in feuchten Kellerräumen
  • in undichten Rohren in der Wand

Die Suche nach Silberfischen lohnt sich vor allem im Winter. Dann kommen die wärmeliebenden Krabbeltiere bevorzugt in die warmen Häuser, während man sie im Sommer eher außen an Hausfassaden oder in Vogelnestern sieht. Neben der gründlichen Suche an allen in Frage kommenden Stellen gibt es noch eine weitere elegante Möglichkeit, das Nest einer Silberfisch-Kolonie zu entdecken. Die Tiere leben bekanntlich in Gruppen und gehen nachts auf Nahrungssuche. Legen Sie sich also zu später Abendstunde mit der Taschenlampe auf die Lauer, sind die Chancen gut, dass Sie auf einen “Erkundungstrupp” stoßen. Silberfische krabbeln sehr häufig im Gänsemarsch - Sie müssen also nur zuschauen, woher die Kolonne kommt bzw. wohin sie läuft. Im Nest der Silberfische finden Sie dann auch den Nachwuchs: Die Eier von Silberfischchen sind etwa 1 mm groß und oval, sie färben sich von weiß zu braun bis rotbraun.

Silberfische bekämpfen mit Silberfisch-Spray

Haben Sie Silberfische im Schlafzimmer entdeckt, ist Ihr erster Impuls wahrscheinlich: Nur schnell weg mit dem Ungeziefer! Sehr viele Menschen greifen als erstes zu Silberfisch-Spray, um die ungebetenen Gäste loszuwerden. Diese chemischen Mittel sind effektiv und einfach in der Anwendung. Sie müssen nicht angerührt oder installiert werden, kommen meist in einer praktischen Sprühflasche und vernichten die Silberfische und ihre Eier schnell und gründlich. 

Trotzdem sollten Sie zweimal nachdenken, bevor Sie zu Silberfisch-Spray greifen. Zum einen gibt es reichlich Hausmittel und einfache Tricks, mit denen Sie die Silberfische im Schlafzimmer langfristig, preiswert und umweltschonend loswerden. Zum anderen sind Insektizide wie Silberfische Spray immer ein gesundheitliches Risiko für Sie selbst und Ihre Familie. Die Inhaltsstoffe reichen von Cypermethrin und Permethrin bis zu Esbiothrin. Leben in Ihrem Haushalt Haustiere, kleine Kinder, Schwangere oder ältere Menschen mit einem beeinträchtigten Immunsystem oder Asthmatiker*innen, sollten Sie mit dem Einsatz von Insektiziden sehr zurückhaltend sein.

Die besten Hausmittel gegen Silberfische im Schlafzimmer

Silberfische im Schlafzimmer sind nichts Neues, entsprechend haben die Menschen im Laufe der Jahre eine Vielzahl von probaten und effektiven Hausmitteln und Methoden gegen Silberfische entwickelt. Die bekanntesten nehmen wir hier unter die Lupe.

Köderdosen und Fallen für Silberfische

Im Handel finden Sie vor allem Klebefallen oder Leimfallen gegen Silberfische, die Sie am besten dort aufstellen, wo Sie die Tierchen im Schlafzimmer gesehen haben. Empfehlenswert ist eine dunkle Stelle, an der sich die Silberfische nicht gestört fühlen - etwa unter dem Bett oder im Kleiderschrank. Der Mechanismus der Klebefalle ist ganz einfach: Silberfische, die auf die klebrige Oberfläche krabbeln, hängen fest. Das funktioniert sowohl mit einzelnen Tieren als auch bei einem stärkeren Befall. Damit möglichst viele Silberfische in die Klebefalle kommen, sind die Fallen aus Papier oder Pappe mit Pheromonen imprägniert. Die Lockstoffe in den Silberfisch-Fallen sind speziell auf die Tierart abgestimmt und locken nur Silberfische an.

Silberfisch-Köderdosen enthalten einen Lockstoff-Köder in einer Metalldose. Dieser zieht je nach Produkt nur Silberfische oder auch Kakerlaken, Kellerasseln und andere Insekten an. Anders als bei Klebefallen sind die Lockstoffe in Köderdosen giftig. Die Silberfische fressen den Köder und sterben entweder direkt in der Falle oder ziehen sich in ihr Nest zurück, um dort zu verenden.

Die Vorteile an Klebefallen für Silberfische:

  • Sie wirken ohne Pestizide oder andere Insektengifte.
  • Sie können dauerhaft aufgestellt werden und wirken mehrere Wochen lang.
  • Sie erwischen auch die Tiere, die Sie tagsüber nicht entdecken.
  • Sie sind preiswert.
  • Sie sind dezent und unauffällig.
  • Sie sind geruchsneutral.

Sehr preisgünstig und ebenso wirksam wie eine Leimfalle ist eine selbst gemachte Silberfisch-Klebefalle. Streichen Sie für die DIY-Klebefalle einfach etwas Honig auf ein Stück Pappe oder Zeitungspapier und legen Sie es in einem dunklen Winkel, unter dem Bett oder anderswo auf den Boden. Der Zucker im Honig lockt die Silberfische zuverlässig an und hält sie dann fest. Am Morgen müssen Sie den süßen Papierstreifen nur noch entsorgen.

Backpulver und Zucker

Backpulver ist als Hausmittel ein echter Tausendsassa. Die Mischung aus doppelt kohlensaurem Natron und einem Säuerungsmittel (Zitronensäure, Weinsäure oder Salz) lässt sich für alles Mögliche verwenden: ob zum Entfernen hartnäckiger Flecken und Reinigen verstopfter Abflüsse, zum Aufhellen verfärbter Zähne oder zur Behandlung unreiner Haut. Auch die Bekämpfung unerwünschter Schädlinge im Haushalt gehört schon lange zum bewährten Anwendungsgebiet von Backpulver. Insekten fressen das mit Zucker vermischte Backpulver, woraufhin es in ihrem Darm aufquillt und sie buchstäblich platzen lässt. Das ist kein schöner Tod! Denken Sie deshalb bitte gründlich darüber nach, ob Sie die prinzipiell harmlosen Silberfische mit Backpulver bekämpfen wollen. Dazu kommt, dass viele Backpulver heutzutage in einer anderen Zusammensetzung hergestellt werden. Dadurch sind sie “harmloser” für Insekten geworden - was zwar gut für die Krabbeltiere ist, Ihnen aber noch weniger nützt.

Lavendelöl

Stark duftendes Lavendelöl, aber auch Zitronen oder Salmiakgeist vereint eine Eigenschaft: Ihr Geruch soll Silberfische abschrecken. Tropfen Sie Lavendelöl, Zitronensaft oder Salmiakgeist auf die Stellen, an denen Sie Silberfische gesehen haben oder wo Sie ihr Nest vermuten, ziehen sich die Tiere aus Ihrem Schlafzimmer zurück. So zumindest die Theorie.

Duftstoffe gegen Silberfische haben leider keine allzu zuverlässige Wirkung und funktionieren vor allem nur kurzfristig und lokal. Die wahrscheinlichste Folge ist, dass die Silberfische mit gerümpften Nasen in einen anderen Raum Ihrer Wohnung weiterziehen. Um Ihr Schlafzimmer von Silberfischen frei zu halten, ist ein Lavendel-Duftsäckchen im Kleiderschrank oder eine Schüssel mit Zitronenwasser auf dem Fensterbrett aber keine schlechte Methode - der Duft wirkt auf uns Menschen wohltuend und erfrischend, ist also auf jeden Fall eine Bereicherung für Ihr Schlafklima.

Essig gegen Silberfische

Essig ist als Hausmittel zum Reinigen sehr beliebt und auch effektiv. Im Kampf gegen Silberfische können Sie Essig wegen seines unangenehm sauren Geruchs einsetzen, der Silberfische vertreiben soll. Anstatt Schalen mit Essigwasser unter Ihr Bett zu stellen, empfiehlt sich häufiges feuchtes Wischen der Böden mit einer Essiglösung. Auch Wände, Fensterbretter und das Bettgestell können Sie mit einer Essig-Wasser-Mischung abwischen.

Tipp: Da sich Silberfische am liebsten in dunklen, feuchten Wasserleitungen aufhalten, lohnt es sich, regelmäßig heißes, mit Essig versetztes Wasser in die Abflüsse zu kippen.

Kieselerde

Ähnlich wie Bettwanzen und Ameisen kann man auch Silberfische mit Kieselerde bekämpfen. Für den Menschen ist Kieselerde oder Kieselgur, das aus den Schalen siliziumhaltiger fossiler Kieselalgen gewonnen wird, harmlos. Das feine weiße Pulver zerstört aber den Chitinpanzer von Insekten und sorgt dafür, dass sie austrocknen.

Streuen Sie einfach etwas Kieselerde auf die Stellen, an denen Sie Silberfische entdeckt haben. Tragen Sie dabei aber unbedingt Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske, um das Gesteinsmehl aus scharfkantigen Körnern nicht einzuatmen oder in die Augen zu bekommen. Sind in Ihrem Haushalt Haustiere oder Kleinkinder, verbietet sich die Anwendung von Kieselerde.

 WirkungsweiseVorteileNachteile
KlebefalleSilberfische bleiben kleben
  • ungiftig
  • wirkt lange
  • preiswert
  • geruchslos
  • wirkt nur punktuell
  • nicht alle Silberfische werden erwicht
KöderdoseGiftköder töten Silberfische
  • preiswert
  • geruchslos
  • wirkt gründlich
  • giftig
  • riskant für Haustiere
Backpulver & ZuckerSilberfische fressen den mit Backpulver vermischten Zucker und platzen
  • einfache Anwendung
  • preiswert
  • schnell wirksam
  • ungiftig
  • riskant für Haustiere
  • inhumane Tötungsweise
Duftstoffe (Lavendel, Essig)Silberfische werden abgeschreckt
  • einfache Anwendung
  • angenehmer Duft (bei einigen)
  • ungiftig
  • geringe Wirkung
Kieselerdezerstört Chitinpanzer und tötet die Silberfische
  • einfache Anwendung
  • schnelle Wirkung
  • ungiftig
  • kann Atemwege und Augen reizen
  • riskant für Kinder und Haustiere
Silberfisch-SprayInsektizide (Cypermethrin, Permethrin, Esbiothrin) töten Silberfische
  • einfache Anwendung
  • effektiv
  • schnelle Wirkung
  • giftig
  • riskant für Kinder und Haustiere
  • teuer

Kammerjäger*in gegen Silberfische

Vor allem in schlecht isolierten Altbauwohnungen mit ihren unzähligen Versteckmöglichkeiten, aber auch in allzu gut isolierten Neubauten sind Silberfische oft Dauergäste. Silberfische im Schlafzimmer sind harmlos und nicht gesundheitsschädlich. Dennoch stellen sie bei einem stärkeren Befall ein ernst zu nehmendes hygienisches Problem dar. Werden Sie der Silberfische mit den hier vorgestellten Hausmitteln und Methoden nicht Herr, müssen Sie wahrscheinlich eine*n professionelle*n Kammerjäger*in beauftragen. Die Kosten dafür sind überschaubar, da Silberfische nicht allzu hartnäckig sind und meist verschwinden, sobald die Lebensbedingungen nicht mehr optimal für sie sind. Mieter*innen müssen die Kosten für den Kammerjäger-Einsatz leider selbst übernehmen, da Silberfische weder als gesundheitsschädlich gelten noch Schäden an der Wohnungssubstanz verursachen.

So verhindern Sie Silberfische im Schlafzimmer

Wenn Sie Silberfische im Schlafzimmer entdeckt haben, ist zunächst schnelles Handeln angesagt - denn Sie wollen Ihre Wohlfühloase nicht mit hunderten kleinen Krabbeltieren teilen. Nehmen Sie sich vor der Bekämpfung der Silberfische aber einen Moment Zeit, um den kleinen Plagegeistern zu danken: Silberfische vertilgen Unmengen an menschlichen Hautschuppen und nehmen damit Hausstaubmilben die Nahrung weg; außerdem fressen sie praktischerweise auch die Milben selbst. Daneben mögen Silberfische gern Schimmel und zeigen daher als eine Art Frühwarnsystem an, dass Sie in Ihrem Schlafzimmer eventuell versteckten Schimmel haben - gehen Sie gleich auf die Suche und stellen Sie die möglichen Quellen ab!

Der doppelte Nutzen: Die Schimmel-Auslöser sind gleichzeitig diejenigen Faktoren, die Silberfische in Ihr Schlafzimmer locken. Die wichtigsten Vorkehrungen gegen Silberfische gehören zur grundlegenden Hygiene im Schlafzimmer und sollten zu Ihrer regelmäßigen Routine werden. Halten Sie sich an die folgenden Tipps, dann verschwinden lästige Silberfische schnell wieder aus Ihrer Wohnung und kommen auch nicht wieder.

Lüften

Eines der einfachsten und gleichzeitig wirkungsvollsten Mittel gegen Silberfische ist die Senkung der Luftfeuchtigkeit in den Räumen der Wohnung. Liegt die Luftfeuchtigkeit unter 75 Prozent, fühlen sich die Silberfische nicht mehr wohl. Bei weniger als 30 Prozent Luftfeuchtigkeit stellen sie die Fortpflanzung ein und gehen in Warteposition. Diese kann von den Urinsekten zwar mehrere Monate bis fast ein ganzes Jahr aufrecht erhalten werden; aber wenn ein Raum dauerhaft zu trocken für ihre Bedürfnisse ist, dann lassen sie sich dort nicht mehr blicken.

Lüften Sie also Ihr Schlafzimmer (und jeden anderen Raum in der Wohnung) täglich gründlich und prüfen Sie die Luftfeuchtigkeit, am besten mit einem Hygrometer. In unserem Ratgeber-Beitrag “Richtig lüften” finden Sie viele hilfreiche Anleitungen und Informationen, wie Sie Ihre Räume dauerhaft schimmelfrei und damit auch Silberfisch-frei halten.

Kälte gegen Silberfischchen

Silberfische brauchen nicht nur ein Mindestmaß an Luftfeuchtigkeit zum Überleben, sondern auch einen bestimmten Temperaturbereich. Liegt die Raumtemperatur dauerhaft unter 10° Celsius, gehen Silberfische genauso ein wie bei Temperaturen über 35° Celsius. Damit wollen wir nicht sagen, dass Sie Ihr Schlafzimmer in eine Gefriertruhe verwandeln oder neben dem geöffneten Backofen schlafen sollen. In vielen Schlafzimmern ist die Temperatur aber dauerhaft zu hoch, weil aus Sorge vor Schimmel oder aus Bequemlichkeit ständig geheizt wird. 

Senken Sie die Schlafzimmertemperatur um einige Grad, verbessern Sie nicht nur Ihr Schlafklima - was Ihnen zu tieferem und besserem Schlaf mit weniger Nachtschweiß verhilft. Sie machen das Schlafzimmer gleichzeitig etwas ungemütlicher für Silberfische, die sich dann zumindest einen anderen Raum im Haus suchen werden.

Ritzen abdichten

Silberfische sind winzig klein, flach und stromlinienförmig mit einem glatten Panzer. Die Urinsekten gelangen durch die schmalste Ritze und damit problemlos in jeden Bereich des Hauses. Ritzen und Spalten unter Türen, in Fenstern und im Gemäuer sind vor allem in Altbauten nicht zu vermeiden - und sie erfüllen gleichzeitig den Zweck einer ständigen Belüftung, was wiederum dem Schimmelbefall vorbeugt, der in zu gut isolierten Neubauwohnungen oft ein Problem wird. Dennoch sollten Sie bei ständig wiederkehrendem Silberfisch-Befall im Schlafzimmer erkunden, auf welchen Wegen die Tierchen in den Raum gelangen und wo sie sich tagsüber aufhalten. Dichten Sie Ritzen unter Dielen und Zierleisten, dunkle Ecken und lose Tapeten ab, um den Silberfischen ihre Rückzugsräume wegzunehmen. Damit versperren Sie vielleicht nicht alle Zugangswege in Ihr Schlafzimmer, aber Sie beugen zumindest einem stärkeren Befall mit Silberfischen vor.

Sauberkeit

Silberfische sind keine Schädlinge oder Parasiten, sondern allenfalls Lästlinge - so werden Tiere im Haus genannt, die uns Menschen eigentlich nicht stören, die wir aber dennoch nicht gern sehen wollen. Wenn Sie sich vor Silberfischen ekeln und die Vorstellung dieser Tierchen unhygienisch finden, gehen Sie am besten vorbeugend mit möglichst umfassender Sauberkeit gegen sie vor:

  • Bettdecke tagsüber zurückschlagen
  • Bettwäsche regelmäßig wechseln und bei mindestens 60° C waschen
  • Bettwaren und Matratze täglich auslüften
  • Matratze regelmäßig wenden und mit Matratzenschoner schützen
  • eventuell Encasings für Matratzen nutzen
  • nicht im Bett essen (Krümel!)
  • keine Gegenstände unter dem Bett lagern
  • Boden, Wände und Schränke regelmäßig wischen (eventuell mit Essig oder Zitronenwasser)
  • Bettwäsche nicht monatelang ungenutzt lagern, hin und wieder ausschütteln
  • Nahrungsmittel luftdicht verschließen und nicht zu lange lagern
  • Ausgüsse und Abflüsse in Küche und Bad regelmäßig reinigen

Zusammenfassung: Silberfische im Schlafzimmer erkennen und endgültig loswerden

Silberfische im Schlafzimmer sind lästige, aber harmlose Besucher. Die stromlinienförmigen, flügellosen Urinsekten mit dem silbrig schimmernden Panzer und den langen Fühlern sind nachtaktiv und bei Licht blitzschnell in einer Ritze verschwunden. Da sie gern Hautschuppen, aber auch Hausstaubmilben und Schimmel fressen, sind sie als Frühwarnsystem für Schimmelbefall sogar nützlich und können Allergiker*innen das Leben erleichtern. Die meisten Menschen wollen trotzdem ihr Bett und ihr Schlafzimmer nicht mit Insekten teilen. Die gute Nachricht: Silberfische lassen sich recht einfach bekämpfen und mit einigen einfachen Routinen auch dauerhaft loswerden und fernhalten. Dazu gehören vor allem richtiges Lüften und eine nicht zu hohe Raumtemperatur, aber auch Sauberkeit und Hygiene. Mit Klebefallen, Köderdosen oder Hausmittel wie Lavendelöl und Essig werden Sie Silberfische im Schlafzimmer schnell wieder los; Insektizid-Sprays oder ein*e Kammerjäger*in gegen Silberfische sind nur in seltenen Fällen nötig.

FAQ

Wie wird man Silberfische im Schlafzimmer los?
Silberfische mögen es warm und feucht. Lüften Sie Ihr Schlafzimmer täglich gründlich (stoßlüften statt dauerlüften!) und halten Sie die Temperatur unter 20° Celsius, machen Sie den Silberfischen das Leben unangenehm. Waschen Sie Ihre Bettwäsche häufig und halten Sie das Schlafzimmer penibel sauber, um das Nahrungsangebot an Hautschuppen, Hausstaubmilben und Essensresten gering zu halten - dann suchen sich die empfindlichen Silberfische schnell eine neue Bleibe.
Können Silberfischchen ins Bett kommen?
Silberfische haben zwar keine Flügel, können aber blitzschnell laufen und gelangen prinzipiell überall hin. Auch im Bett halten sie sich gerne auf, um dort nach Nahrung wie Hautschuppen, Haaren und Hausstaubmilben zu suchen.
Können Silberfische beißen?
Silberfische beißen und stechen nicht, sie haben nicht die nötigen Organe dafür. Am Menschen interessieren sie nur seine Hinterlassenschaften wie Hautschuppen und Haare. Silberfische übertragen auch keine Krankheiten und lösen keine Allergien aus.
Was fressen Silberfischchen?
Silberfische ernähren sich von organischen Abfällen wie Hautschuppen und Haaren, aber auch von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben. Am meisten lieben Silberfischchen stärke- und zuckerhaltige Nahrungsmittel, von denen sie dann in menschliche Behausungen gelockt werden. Neben den Lebensmitteln in der Vorratskammer lieben Silberfische auch stärkehaltigen Tapetenkleister, Pappe oder gestärkte Bettwäsche.